Alfredo Jaar. The Kindness of Strangers

Das Aufzeigen politischer Konflikte, sozio-politischer Probleme und Strategien der Repräsentation von Kriegen, Revolutionen und gesellschaftlichem Aufruhr sowie menschliche und soziale Moral stehen im Zentrum des Schaffens des Künstlers, Filmemachers und Architekten Alfredo Jaar (1956 Santiago de Chile, CL – New York, NY, US). Ein Hauptaugenmerk legt er dabei auf die Gegenüberstellung von (realer) Zeugenschaft und ihrer möglichen bildlichen Repräsentation. Jaars direkter Zugang, seine eindringliche Bildsprache und sein unmittelbarer Aufruf an die Gesellschaft, aktiv an einer Veränderung der Welt mitzuwirken, haben sein Werk international bekannt gemacht.

Eines seiner zentralen Untersuchtungsfelder gilt den weltweiten Migrationsbewegungen und durch Krieg und Krisen verursachten Flüchtlingsströmen. Die Ausstellung umfasst eine spezifische Auswahl an Arbeiten Jaars, die sich mit Folgen von Kriegen, Konflikten, Migration, Feindlichkeit gegenüber „den Anderen“ und unserer Rolle als Zeug:innen und Konsument:innen der entsprechenden medialen Verarbeitung beschäftigt. Sie konfrontiert die Besucher:innen mit den Schattenseiten der Gesellschaft, in der wir leben, ohne dabei moralisierend zu sein, und fragt nach ihrer Verantwortung gegenüber allen Mitmenschen ungeachtet ihrer Herkunft.

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation mit Texten von u. a. von Sabine Maria Schmidt, Kien Nghi Ha sowie einem Interview von Tina Teufel mit dem Künstler.