Stano Filko
Mönchsberg
Curator: Jürgen Tabor
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Stano Filko (1937 Veľká Hradná, damals CS – 2015 Bratislava, SK) war eine Schlüsselfigur der slowakischen Neo-Avantgarde und Konzeptkunst. Mit Wurzeln in Happenings, experimenteller Objektkunst und konzeptueller Grafik entwickelte er ab den 1960er-Jahren ein radikal offenes Werk, das zwischen Utopie, Wissenschaft und spiritueller Transzendenz oszilliert.
Nach früher internationaler Anerkennung – etwa durch seine Teilnahme an der documenta 7 – floh Filko 1981 vor der kommunistischen Repression und lebte zeitweise in New York, wo er sich einer gestisch-expressiven Malerei zuwandte. Ab den 1990er-Jahren entwickelte er, zurück in der Slowakei, das „System SF“ – ein umfassendes Ordnungssystem, in dem Farben, Dimensionen, Chakras und kosmologische Kategorien miteinander verwoben sind und das zum Strukturprinzip seines gesamten Œuvres wurde. Auch sein Atelierhaus in Bratislava, das er in ein begehbares Gesamtkunstwerk transformierte, ist von diesem System durchdrungen.
Filkos Kunst folgt keinem linearen Narrativ, sondern einem offenen, multiperspektivischen Denken. Sie ist ein Versuch, die Welt in einen vielschichtigen ästhetischen, rationalen und spirituellen Einklang zu bringen: Kunst als Ordnung, Theorie, Ritual und sinnliches Erlebnis zugleich.
Die Retrospektive versammelt Arbeiten aus allen Schaffensphasen – von frühen Zeichnungsserien und grafischen Arbeiten über pneumatische Installationen und begehbare Environments bis zu materialreichen Assemblagen, Collagen, Textarbeiten und großformatigen Malereien.