Visual Echoes—Gegenbilder im Bilderstrom. Video, Film, Fotografie

Wie schreiben sich Bilder in unser kollektives Gedächtnis ein – und wie reflektieren künstlerische Arbeiten die allgegenwärtigen Bilderströme unserer Zeit?

Die Ausstellung Visual Echoes präsentiert fünf raumgreifende Video-, Film- und Fotoinstallationen, die sich mit der Macht medialer Bilder und den Mechanismen kollektiver Bildgedächtnisse auseinandersetzen. Die Künstler:innen arbeiten mit Found Footage oder kulturell verankerten Bildmotiven, die auf vielfältige Mediascapes verweisen – auf analoge und digitale Medien, Fernsehen, Kino, Internet, soziale Netzwerke, Werbung, Politik und Kunst. Sie untersuchen, wie visuelle Inhalte unsere Wahrnehmung prägen, Emotionen lenken und kollektive Erinnerung formen.

In der Reflexion der Affekte, Ideologien und Machtverhältnisse, die in den heutigen Bilderströmen sedimentiert sind, entwerfen die künstlerischen Werke alternative visuelle Ordnungen. Bedeutung entsteht dabei nicht durch lineare Erzählungen, sondern durch Reibung, assoziative Montage, Spiegelung, Auslassung oder formale Verdichtung. Als kritische visuelle Echos widersetzen sich die Arbeiten den vorherrschenden Bildregimen – mit eigenen Rhythmen, poetischen Brüchen und politischer Schärfe. Sie schaffen Gegenbilder, die nicht nur den Intellekt ansprechen, sondern uns auch emotional und körperlich einbeziehen. So entstehen Erfahrungsräume, in denen unser kollektives Bildgedächtnis neu befragt wird und das Sehen selbst zur Disposition steht.