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Aufarbeitung der Vergangenheit

Den Grundstein für die Moderne Galerie und Graphische Sammlung Rupertinum, die Vorgängerinstitution des heutigen Museum der Moderne Salzburg, legte 1976 der Salzburger Kunsthändler Friedrich Welz mit seiner an das Land Salzburg getätigten Schenkung. Die fragwürdige Rolle, die er im österreichischen Kunsthandel während der NS-Zeit bzw. bei Bereicherungen im Zuge von Arisierungen spielte, wurde seit Ende der 1990er-Jahre immer offenkundiger. Das Museum reagierte 2004 mit der Einrichtung einer eigenen Stelle für Provenienzforschung. Nicht nur die Herkunft der Werke der „Schenkung Welz“ und diejenige aller vor 1945 entstandenen Gemälde der Sammlung wurden gewissenhaft beleuchtet, sondern auch der Grafik-Bestand bis 1945. Die Provenienzforschung widmete sich insgesamt 650 Gemälden sowie ca. 1 400 Grafikblättern. Die Ergebnisse der aufwändigen Recherchen wurden in den Bestandskatalogen Vom Tafelbild zum Wandobjekt. Zum Sammlungsbestand des Museum der Moderne Salzburg (2 Bde., 2005 bzw. 2006) und Im Blätterrausch. Zeichnungen, Aquarelle, Collagen bis 1945 (2010) publiziert.

Bisherige Restitutionen

2011 war eines der bekanntesten und wertvollsten Gemälde der Sammlung des Museum der Moderne Salzburg, Litzlberg am Attersee (um 1915) von Gustav Klimt (1862–1918), an seinen rechtmäßigen Besitzer Georges Jorisch, den Erben von Amalie Redlich (geborene Zuckerkandl), zurückgegeben worden. Als Dank für die Restitution zeigte sich Jorisch mit großzügigen finanziellen Mitteln für den Umbau des heutigen Amalie-Redlich-Turms auf dem Mönchsberg erkenntlich. Im Zuge des Provenienzforschungsprojekts wurde weiters die bedenkliche Herkunft des Pastells Jeanne Pontillon à la capeline (1884) von Berthe Morisot (1841–1895) entdeckt. In Folge wurde von der Salzburger Landesregierung die Restitution des Blattes an die Erben des Sammlers David David-Weill (1871–1952) beschlossen. Nach langwieriger Erbenermittlung konnte das Werk 2016 übergeben werden.