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Am 30. November 2014 wurde der ehemalige Wasserturm von 1892, einst als Wasserreservoir, Eis- und Vorratskeller erbaut, als Amalie-Redlich-Turm neu eröffnet. Namensgebend war Amalie Redlich, die Besitzerin des Gemäldes Litzlberg am Attersee (1915) von Gustav Klimt, das sich bis 2011 im Sammlungsbestand des Museum der Moderne Salzburg befand. Nach umfangreichen Nachforschungen wurde das Gemälde an den rechtmäßigen Eigentümer Georges Jorisch (1928 Wien – 2012 Quebec), den Enkel und Erben von Amalie Redlich, restituiert.

Amalie Redlich, geborene Zuckerkandl, hatte das Gemälde Litzlberg am Attersee (1915) von Gustav Klimt vor dem Jahr 1938 aus dem Nachlass ihres Bruders Victor und dessen Frau Paula Zuckerkandl erworben. Redlich wurde gemeinsam mit ihrer Tochter Mathilde 1941 von den Nationalsozialisten nach Łódź deportiert und ermordet. Das Gemälde wurde zusammen mit weiteren Kunstgegenständen von der Gestapo beschlagnahmt. Über den Salzburger Kunsthändler und Sammler Friedrich Welz gelangte das Bild 1944 in die Salzburger Landesgalerie, 1952 in die Salzburger Residenzgalerie und 1982 schließlich in den Bestand der Modernen Galerie und Graphischen Sammlung Rupertinum, der Vorläuferinstitution des heutigen Museum der Moderne Salzburg. Das Gemälde Litzlberg am Attersee nahm lange Zeit eine zentrale Rolle in der Sammlung des Museums ein. Im Jahr 2011 haben Forschungen zur Provenienz zweifelsfrei ergeben, dass Georges Jorisch, der Enkel und Alleinerbe von Amalie Redlich, der rechtmäßige Eigentümer dieses Werkes war.

Als Anerkennung für das Land Salzburg und die persönlichen Bemühungen des damaligen Direktors des Museum der Moderne Salzburg, Toni Stooss, um eine rasche und unbürokratische Rückgabe des Werkes zeigte sich Georges Jorisch mit großzügigen finanziellen Mitteln für den Umbau des ehemaligen Wasserturms erkenntlich. Mit Unterstützung des Freundes- und Förderkreises Museum der Moderne Salzburg und durch Sponsor_innen konnte die Finanzierung der Einrichtung und der technischen Ausstattung ermöglicht werden. Sanierung und Innenausbau des Turms wurden vom Münchner Architekturbüro Friedrich Poerschke Zwink Architekten + Stadtplaner BDA geplant, das bereits für den Neubau des Museums auf dem Mönchsberg verantwortlich war (damals als Friedrich Hoff Zwink). Im Amalie-Redlich-Turm stehen seither Büros, Räume der Kunstvermittlung und eine Atelierwohnung für Künstler_innen zur Verfügung.