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Social Justice: Geschlecht und Ideologie

29.04.2023 | 15:00 — 16:00
Mönchsberg
Sun Shaokun, No Land II, 2010, aus der Serie „Bow and Rebuke – No Land“ (mit Ruggero Rosfer), chromogener Abzug, Courtesy of Sun Shaokun, © Sun Shakun

Vortrag von Ana Hoffner ex-Prvulovic*, Professor für Artistic Research, Universität Mozarteum Salzburg

Warum fällt der Begriff Ideologie so häufig, wenn es um Geschlechterfragen geht? Ideologie beschreibt nicht nur die Funktionsweise der Regierungsform eines Staates, der Begriff hat eine längere und komplexere Geschichte in der Philosophie, beispielsweise in Althussers Konzept der ideologischen Staatsapparate. Aber auch Gender und Queer Theorien haben sogenannte ‚dominante Fiktionen‘ (Kaja Silverman) beschrieben, die als Grundlage der gesellschaftlichen Produktion von Geschlecht und Sexualität dienen. Der Vortrag widmen sich der Frage, wie diese Errungenschaften durch einen verkehrten Ideologiebegriff von rechten Anti-Gender-Bewegungen in Frage gestellt werden bzw. wie aktuelle transphobe und homophobe Narrative im Alltag normalisiert werden.


„Geschlecht und Ideologie“ ist Teil der Veranstaltungsreihe „Social Justice“. Social Justice basiert auf den Prinzipien radikaler Intersektionalität. Im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe werden Debatten über aktuelle feministische Bewegungen aufgegriffen, während gleichzeitig das historische Erbe von Advanced Feminism, Gender Studies und Queer Theory genutzt wird, um Sexualität und Geschlechterverhältnisse erneut, aus ethischer Perspektive, zu thematisieren. Mit einer kritischen Haltung gegenüber allen Produktionsverhältnissen will die Reihe zum Abbau von Diskriminierung innerhalb der Universität und darüber hinaus beitragen, indem sie soziale Gerechtigkeit durch den Zugang zu demokratischer Teilhabe und die gleiche Verteilung von Wohlstand und Privilegien für alle fördert. Social Justice bietet Vorschläge, wie Gender/Queer Studies speziell in den Künsten erweitert werden können. Im Zentrum der ästhetischen Reflexion setzt die Reihe auf emanzipatorische Formveränderungen, die konstitutiv für alle gesellschaftlichen Prozesse auf der Basis von Gleichheit sind. Sie zielt auf die Sensibilisierung für Prozesse des Zuhörens, Aufführens und Erzählens sowie des Analysierens, Forschens und Differenzierens ab. Neben Personen aus der Universität Mozarteum Salzburg werden transnationale Expert:innen eingeladen, die den Diskursstandort Salzburg mit neuen Perspektiven und kritischen Positionen bereichern und sich mit ideologischen Hierarchien, Elitismus und sozialer Ausgrenzung auseinandersetzen.

Samstag | 29.04.2023 | 15:00 — 16:00
Mönchsberg

Teilnahme vor Ort frei mit Museumsticket

Weitere Teilnahmemöglichkeit per Zoom
(gratis) unter folgendem Link:
https://t.ly/dfNm


Kontakt:
Mo–Fr (9–17 Uhr): +43 662 842220-351
kunstvermittlung(at)mdmsalzburg.at
Sa, So, Feiertag (10–18 Uhr):
+43 662 842220-403

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