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Salz - Burg - Skulptur

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„Salz – ein Element, das Leben bewahrt, heilt und ermöglicht, aber auch vergiften, konservieren und konstruieren kann – dient als mein Medium und Botschafter“.

Sigalit Landau, Künstlerin

Dieser Blogbeitrag dreht sich um Salz. Warum? Weil am heutigen 24. September der Salzburger Landesfeiertag zu Ehren des Heiligen Rupert, erster Bischof von Salzburg und Schutzpatron des Salzbergbaus und der Salzarbeiter, gefeiert wird. Auch ist Rupert, der in der künstlerischen Darstellung im Bischofsornat und mit dem Attribut des Salzfasses gezeigt wird, Namensgeber unseres Stammhauses und mittlerweile zweiten Museumsstandorts in der Altstadt, dem Rupertinum.

Genau dort, nämlich auf den Ebenen [1] & [2], präsentieren wir als Teil der Ausstellung Salt Years die bekanntesten Videoarbeiten der israelischen Künstlerin Sigalit Landau. Darin thematisiert sie neben Fragen der weiblichen Identität und Körperlichkeit auch die politische Situation in Israel sowie das vom Menschen verursachte Umweltproblem und die daraus resultierende Bedrohung des Toten Meeres. Am Ende der Ausstellung im Rupertinum befindet sich zusätzlich noch ein Konferenzraum, in dem Besucher_innen sich über Landaus neuestes – obwohl bereits seit Jahren von ihr betriebenes – Projekt informieren können. Mit Salt Bridge verfolgt die Künstlerin die Idee eine schwimmende Brücke aus Salz über dem Toten Meer zu errichten, um somit Israel, die Westbank und Jordanien miteinander zu verbinden. Trotz des großen Wohlwollens, das diesem Projekt entgegen gebracht wird, halten es dennoch manche für eine Utopie. Dem entgegnet Landau mit ihrer Überzeugung, dass Kunst etwas verbinden kann wo die Politik nicht weiter kommt.

Der zweite Teil der Ausstellung in der Ebene [3] auf dem Mönchsberg ist ihren Salzskulpturen gewidmet, die sie als konzeptuelle Readymades bezeichnet. Seit über 15 Jahren nutzt Landau das Tote Meer nicht nur als Inspirationsquelle für ihre Videoarbeiten und fotografischen Serien, sondern auch als tatsächliches Labor zur Herstellung ihrer Skulpturen. Dafür taucht sie zusammen mit ihrem Team während des Hochsommers Objekte für mehrere Wochen in das Tote Meer, denn erst die hohen Außentemperaturen ermöglichen den optimalen Kristallisationsprozess im Wasser. Hierbei werden die Objekte von einer Kruste aus Salzkristallen umschlossen, die alles überdeckt und sie in erstaunliche Skulpturen transformiert. Neben spezifischen Handarbeiten mit symbolischem Charakter, wie Fischernetze und Objekte aus gebogenem Stacheldraht, verwendet Landau auch immer wieder einfache Alltagsgegenstände. So befindet sich in der Ausstellung auch jenes Paar hochhackiger Schuhe, das die Künstlerin auf der Biennale in Venedig 2011 dabei hatte, wo sie den israelischen Pavillon gestaltete. Kleine Anekdote dazu am Rande: Da ihr die Schuhe zu unbequem waren, hat Landau sie ganz einfach wieder ausgezogen, und nun befinden sich diese in ihrer kristallisierten Version als Teil einer Installation Mitten unter weiteren Schuhmodellen in unserer Ausstellung. Die Skulpturen, die teilweise mehrere hundert Kilogramm wiegen, sind nicht nur zerbrechlich, schrecklich und schön gleichermaßen, sondern in ihrer Anordnung in Salzburg auch einzigartig. Denn Landau arrangiert ihre Salzskulpturen in jedem Ausstellungskontext anders, sodass sich immer neue und unterschiedliche Assoziationen ergeben und sich ihre Vielschichtigkeit offenbahrt.

Die Ausstellung Sigalit Landau. Salt Years ist noch bis zum 17. November 2019 zu erleben. In der ORF Langen Nacht der Museen am 5. Oktober 2019 bieten wir in beiden Häusern spezielle Kurzführungen zu Sigalit Landaus Kunst sowie Kinderprogramme an.

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